Sonntag, 4. Oktober 2015

Ratz-Fatz-Tascherl ~ Kletti ~ In-A-Jiffy-Purse


 


Eigentlich wollte ich euch meine erste Anleitung zum Nachnähen ja erst am Dienstag zeigen… Jetzt gibt es doch relativ spontan was anderes als Näh-Premiere! ;)
Die Dienstag-Anleitung kommt natürlich trotzdem pünktlich.
I planned to show my first sewing-tutorial on Tuesday, actually… Now there spontaneously is something else as my sewing-premiere! ;)
The Tuesday-tutorial will be there on time, nonetheless.

Aus aktuellem Anlass (ich bin gerade furchtbar erkältet…) möchte ich euch heute gern zeigen, wie man ratzifatzi ein kleines Krimskrams-Tascherl zusammenschustern kann. Als ich so erkältet meine Handtasche packte, weil der Gatte und ich noch weg mussten, fiel mir auf, dass der ganze mitgeschleppte Erkältungskram lose darin herumfliegen musste. Das kann man natürlich nicht auf sich sitzen lassen, wenn man nähen kann!
Due to current demands (I caught a terrible cold...) I like to show to you how you can sew this little knick-knacks-purse in a jiffy. I noticed that all the cold-stuff I wanted to take with me had to tumble all by itself in my handbag while I was packing it, because the spouse and I had to go somewhere. You simply cannot take this if you sew!

Also habe ich mich heute doch an die Nähmaschine begeben und dem Abhilfe geschaffen. Ist schließlich auch Erholung und gut für die Genesung, wenn man dem Lieblingshobby nachgeht. ;) Entstanden ist dabei aus dem Stück eines Hosenbeins einer alten Jeans* dieses neue kleine Täschlein, das ich liebevoll auf „Kletti“ getauft habe. Es ist fertig und unbefüllt etwa 15 cm x 10 cm groß und alles, was ihr auf dem Bild weiter unten seht, hat wunderbar reingepasst. Die Taschentücher sogar eigentlich auch noch (für den Notfall).
So ein Tascherl an sich ist durchaus anfängergeeignet. Falls meine Anleitung euch da Fragen aufwirft zögert nicht, mich in irgendeiner Form anzuschreiben!
So, I sat down at my sewing-machine today and produced relief. To pursue your favorite hobby is somewhat like recovery, lastly. ;) This little purse I fondly named “Kletti”* is the result, made out of an piece of a pant leg of an old pair of jeans.*1 The unfilled size is about 15 cm x 10 cm and it can take everything you can see in the picture below. The tissues as well (in case of emergency), actually.
To sew such a purse is suitable for beginners, too. If you are a beginner and my tutorial leaves questions do not hesitate to get in contact with me in any form! 

*Was aus dem Rest der alten Jeans wird, werde ich euch hier natürlich auch noch zeigen, wenn es so weit ist.
*Kletti is derived from the German word “Klettverschluss” = Valcro so “Kletti” = sort of… Valcri ;)
*1I will let you know what happens to the rest of those jeans as soon as it’s done, of course.








Da der Klettverschluss über die ganze Tascherl-Breite geht, kann man es auch ordentlich vollstopfen und es lässt sich immer noch schön verschließen. Wenn die Erkältung dann vorbei ist, kann man es natürlich auch für allen anderen Krimskrams benutzen. Hoffentlich werde ich jetzt nie wieder meinen Lippenpflegestift in den Tiefen meiner Tasche suchen müssen! ;)
The Velcro is stitched onto the purse’s whole width so you can really stuff it with things and close it tight. As soon as the cold is gone the little purse can be used for other little things. I hope I will never have to look for my lip balm in the depth of my handbag again! ;)

Da heute auch noch Sonntag ist, geht dieser Post gleich ab zum SewingSaSu 2015 #30 und weil’s auch noch ein Täschlein ist gleich mit zu tt-Taschen und Täschchen vom Oktober 2015! 

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Und jetzt endlich die Anleitung ~ Now the tutorial, finally


Was ihr braucht:
1x Innenstoff 17 cm x 32 cm (1 cm Nahtzugabe enthalten)
1x Außenstoff 17 cm x 32 cm
Evtl. Vlies (bügeln oder kleben*) 17 cm x 32 cm
Klettband ca. 18-20 cm (ich nehm’s lieber immer etwas länger)
Evtl. Webband ca. 18-20 cm (ebenfalls lieber etwas länger)

*Ich bin bei solchen kleineren Projekten dazu übergegangen selbstklebendes Stickvlies zu verwenden. Bügelvlies und ich stehen immer irgendwie auf dem Kriegsfuß…

What you need:
1x inner fabric 17 cm x 32 cm (1 cm seam allowance included)
1x outer fabric 17 cm x 32 cm
Maybe Iron On Interfacing 17 cm x 32 cm*
Velcro 18-20 cm (I use it a little longer than necessary, usually)
Maybe Ribbon 18-20 cm (a little longer, too)

*I started to use self-adhesive interfacing you use for machine embroidery, because iron on interfacing and I… are in war with each other, somehow. Always.

Schritt 1: Vlies anbringen und die erste Naht
Wenn ihr Vlies verwenden wollt (das Tascherl wird dann ein wenig stabiler) bügelt oder klebt ihr es zuerst auf den Innenstoff (Außenstoff ist eigentlich gängig, aber ich mag’s lieber auf dem Innenstoff, dann ist der äußere immer noch schön „fluffig“). Legt Innen- und Außenstoff rechts auf rechts aufeinander und näht beide mit 1 cm Nahtzugabe an einer 17-cm-Seite zusammen. Achtet darauf, hier eine ordentliche Wendeöffnung zu lassen (ich würde ca. 7 cm empfehlen).
Danach markiert ihr euch am Rand von der Naht ausgehend den Abstand von 10 cm und 20 cm mit einem Strich oder besser mit kleinen Knipsen – hier wird später der Taschenkörper gefaltet. Nun bügelt ihr noch die Nahtzugaben auseinander und faltet  euer Werk links auf links zusammen (rechte Seiten außen).

Step 1: Attach interfacing and first stitches
If you decide on using interfacing (the purse will be a little sturdier) iron it onto the inner fabric (outer fabric is usual, but I like it better on the inner fabric because the outer then still is more “fluffy”). Place inner and outer fabric with right sides to each other (you look at the wrong sides) and stitch one 17 cm side with 1 cm seam allowance. Pay attention to leave an opening to turn your work piece, later (I recommend 7 cm). 
Then, mark 10 cm and 20 cm from the first stitch with a little dash or a little cut on the fabric’s edges – this is where you fold the purse, later. Iron the seam allowance to the sides and fold the fabric so that now you look at the right sides and the wrong sides are on the inside facing each other.


Schritt 2: Webband und/oder Klett aufnähen
Jetzt könnt ihr das Webband und den Klettverschluss anpassen. Ich wollte mein Webband auf dem Deckel haben. Dazu faltet das Tascherl so, wie es später in fertig auch aussehen würde: Der erste Knick zum Innenstoff wird bei der 10 cm Markierung gemacht – so entsteht der Taschenkörper. Den Deckel knickt ihr bei der 20 cm Markierung um. Die schon genähte Kante liegt also innen und die noch unvernähte Seite ist der Deckel. Platziert das Webband da, wo ihr es gerne hättet und steckt es ein wenig fest.
Beim Anpassen des Klettbandes bedenkt, dass ihr den Deckel noch mit 1 cm Nahtzugabe zunähen werdet. Ich habe mich dazu entschieden, das Klettband am Deckel mit 3 cm Abstand zum Stoffende festzunähen; es bleiben also etwa 2 cm zum aufmachen und das reicht sehr gut.
Wenn ihr das Klettband am Deckel festgesteckt habt schließt das Tascherl und markiert euch mit einem Lineal oder der Spitze eines Stiftes, wo ihr das Gegenstück anbringen müsst. Klappt das Tascherl wieder auf und legt jenes Gegenstück an, das ihr dann auch wieder ein bisschen feststeckt.
Achtet vor dem annähen des Klettverschlusses und des Webbandes darauf, Innen- und Außenstoff wieder aufzufalten! Näht also nur auf einer Lage Stoff jeweils – nicht auf beiden zusammen.

Step 2: Attaching ribbon and/or Velcro
Adjust the ribbon and Velcro, now. I wanted my ribbon to be on the flap. For that to happen, fold your purse to how it would look like when it’s done: The first fold towards the inner fabric at the 10-cm-mark – that’s how the “body” is created. Fold the flap at the 20-cm-mark. The stitches are on the inside and the open side is the flap. Place the ribbon where you like to have it and pin it in place.

Keep in mind that the flap will be stitched with 1 cm seam allowance when adjusting the Velcro. I decided on putting it at 3 cm distance from the fabric’s raw edge; there are 2 cm left to open the flap and that works very well.
Once you pinned the Velcro to the flap close the purse and mark the position of the counterpart with a ruler or the tip of a pencil. Open the purse again and pin this counterpart, too.
Remember to unfold inner and outer fabric before you stitch the ribbon and the Velcro! Stitch it only to one layer of fabric, each – not both.


Schritt 3: Falten und schließen
Faltet jetzt das Tascherl wie folgt: Legt das ganze Werkstück aufgefaltet mit der rechten Seite nach oben. Nehmt die bereits genähte Seite mit der Wendeöffnung und faltet diese so, dass sie an der 20-cm-Markierung anliegt. Die Falte im Innenstoff sollte an der 10-cm-Markierung sein. Klappt erst dann den Außenstoff auch an der 10-cm-Markierung ein, so dass ihr ein kleines „Butterbrot“ erhaltet. Ihr solltet jetzt nur noch die linken Stoffseiten sehen. Der „Taschenkörper“ liegt in der Mitte zwischen Außen- und Innenstoff und von unten könnt ihr hineingucken und die Wendeöffnung sehen.
(Dieser Schritt ist gar nicht so leicht zu beschreiben – wer das noch nie gemacht hat und Probleme hat, kann mich gerne anschreiben! Ich bemühe mich dann um Klärung. :) )

Schrägt jetzt am besten noch die Ecken ab, damit sie sich später nicht so unhübsch hochwölben. Dazu zeichnet ihr die Nahtzugabe von 1 cm links und rechts auf euren Innenstoff und messt in den Ecken des Taschendeckels im 45-Grad-Winkel etwa 2 cm ab; das geht am besten mit einem Geodreick.

Jetzt wird genäht – und zwar nur die langen Seiten und der Deckel, an dem ihr eben die zwei Ecken abgetragen habt. Unten bleibt die Tasche offen; da, wo man hineingucken kann.
Anschließend könnt ihr noch die Nahtzugaben ein bisschen zurück schneiden (nicht auf weniger als 0,5 cm), damit alles ein wenig hübscher aussieht, wenn das Teil gewendet wurde. An den Ecken könnt ihr ein bisschen näher herangehen, damit man sie schön ausarbeiten kann. Aber auch nicht zu knapp, sonst drückt ihr sie euch nach dem wenden wieder auf.

Step 3: Fold and close
Now, fold the purse like this: Have the whole work piece unfolded pointing towards you with its right side. Take the stitched side with the opening to turn and fold it so that it abuts the 20-cm-mark. The inner fabric fold should be on the 10-cm-mark. Then, fold the outer fabric at the 10-cm-mark, too, so that you will have a little “sandwich”. You should only see the wrong sides. The purse’s “body” is on the inside in-between inner and outer fabric and you can look inside from the bottom and see the opening to turn.
(This folding step is really hard to describe – who never did this before and gets in trouble with it feel free to write to me! I’ll try to clarify things. ;) )

Mark the flap corners in a 45 degree angle so that the corners won’t bend: First, mark the seam allowance (1 cm) on the long sides of your work piece on the inner fabric and measure a line of 2 cm in a 45 degree angle; that works very well with a geometry set square (triangle ruler).

Now, stitch only the two long sides and the short side of the flap where you marked the 45 degrees. There is no seam at the bottom where you can look inside at the opening to turn. You can cut back the seam allowances a bit when you’re done (but, not less than 0.5 cm) so that everything looks neater when turned. On the corners you can cut a little tighter – not too tight, though, or you will get little wholes when turning.


Schritt 4: Wenden und Wendeöffnung schließen
Das Wenden und Ecken ausdrücken ist ein bisschen knifflig bei so einem Tascherl, aber es lohnt sich, genau zu sein.
Steckt die Nahtzugaben an der Wendeöffnung dann ordentlich nach innen und fixiert euer Ergebnis am besten wieder mit einer Nadel.
Dann geht es ans Absteppen. Ihr könnt nur die Naht absteppen, in der die Wendeöffnung ist, die ihr damit dann auch verschließt. Schöner ist es aber, wenn ihr auch den Taschendeckel noch mit absteppt. Er bekommt so ein wenig mehr Stabilität und irgendwie sieht es auch besser aus (wobei das natürlich Geschmackssache ist. ;) ).

Zum Abschluss noch ein kleiner Trick für die Fäden: Zieht mit einer Hand-Nähnadel die Fäden von außen nach innen, verknotet sie da mit den anderen und schneidet sie dann knapp ab. Dann habt ihr außen nicht die abgeschnittenen Flusen herumhängen; innen sieht man sie nicht so gut.

Fertig!

Step 4: Turn and close opening
Turning and pointing out the corners is a little tricky with such a purse, but it’s worth being accurate.
Put the seam allowance inside on the opening you turned through and fixate with a pin.
Then the topstitching: You can topstitch only the edge with the opening to close it with this. I recommend topstitching the flap, too. It looks neater (while that is a matter of taste, certainly ;) ) and the flap gains a little more stability.

A little trick in the end: Pull the threads on the inside of the purse with a needle, knot them there and cut them scarcely. This way, you do not see this little fluffs on the outside; inside you barely notice them.

Finished!




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